Ringen ist die beliebteste Sportart im Südsudan. Bei dem Volkssport geht es um mehr als körperliche Stärke. Sozialer Austausch, die friedliche Lösung von Konflikten und Heiratsvermittlung stehen im Vordergrund der Turniere, die in kleineren Dörfern ebenso wie in der Hauptstadt Juba stattfinden. Der Comboni-Missionar Stefano Trevisan, der in der südsudanesischen Diözese Rumbek lebt, sagt: „Seit einigen Jahren haben die Ringkämpfe auch eine politische Dimension angenommen.“ So hätte etwa die US-Behörde für internationale Entwicklung USAID die Veranstaltungsreihe „Ringen für den Frieden“ gesponsert. Die Wettkämpfe finden in der Erntezeit statt, damit die Ringer sich ausreichend mit Nahrung stärken können.

Text: Eva-Maria Werner